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Löwenzahn – Metaphern für’s Leben


Jeder Mensch und jede Organisation standen schon vor schwierigen Situationen, in denen sie kurz vor dem Abgrund standen. Auf den ersten Blick aussichtslos. Neue Situationen, anscheinend keine Bewältigungsstrategie. Wie haben sie es trotzdem geschafft zu bestehen? Resilienz! Durch die Stärke, die sie aus den Wurzeln ziehen durchstoßen sie die Last von oben und steigen eine Stufe höher. Wie ein Löwenzahn, der durch den Asphalt bricht. Das können sie jedoch nur, wenn die Wurzel stark genug für Wachstum ist. Ohne eine starkt Basis ist ein Durchbruch von Strukturen nicht möglich. Klingt komisch? Ist aber so.


Rückbezogen auf Querschläger auf dem Weg durch die Zeit ist es unausweichlich Erfahrungen zu machen. Gute sowie schlechte. Die Art und Weise wie man diese Ereignisse nutzt, kann ein Schlüssel für weitere Lösungsansätze von Herausforderungen sein. Wenn man abstrahieren kann. Metaphern für’s Leben bilden. Erfahrungen sind eine unheimliche Quelle der Resilienz, der Fähigkeit, durch erlebte Erfahrungen ein Sicherheitsnetz aufzubauen, welches hilft sich wieder aufzurichten, wenn man gefallen ist.


Eine schöne Metapher, wie ich finde, hörte und las ich von Samuel Koch, hier frei zitiert: „Resilienz lässt sich mit einem Haus vergleichen: Je mehr Stockwerke, Querbalken und Sicherheitsnetze man bei einem hohen Haus hat, desto weniger tief fällt man, wenn eines der Stockwerke wegbricht. Fehlen Stockwerke (Erfahrungen), fällt man bis in den Keller und entsprechend auf Verhaltensmuster zurück, die in Lebensabschnitten weit vor der brauchbaren Phase.“ (Steh auf Mensch, Samuel Koch. ADEO 2019, S. 48 ff.)

Meine Interpretation dieses Kapitels ist folgende:

Menschen sind sich manchmal ihrer Metaphern nicht bewusst und sehen im Stockwerk darunter nur den Fahrstuhlschacht. Sie springen rein und finden sich im Keller wieder. Provokant gesagt: Sie fangen an zu schmollen, laufen weg, wie Kinder. Warten bis jemand auf sie zukommt und sie wieder auf die Dachterrasse mit schönem Ausblick hebt. Selbstwirksamkeit und Resilienz sind anders.

Wer sich als Mensch oder Organisation solchen Situationen gegenüber sieht sollte sich vielleicht auf die Kunst des Coachings besinnen und darauf zurückgreifen. Warum Kunst? Frei nach Paul Klee: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ (Tribüne der Kunst und der Zeit. Eine Schriftensammlung, Band XIII, hgg. v. Kasimir Edschmid. Reiß, Berlin 1920. S. 28).


Das Sichtbarmachen von weiteren Stockwerken eines Hauses – um bei dieser Metapher zu bleiben – kann manchmal nur von außen vorgenommen werden. Selbstverständliche Lebensereignisse der Vergangenheit können Potentiale für Entwicklung bergen, die man nicht vermutet und entsprechend zunächst nicht transferieren kann.

Was hat jetzt ein Löwenzahn mit Häusern und Resilienz zu tun? Als gebranntes Kind und Systemiker begleite ich gerne Menschen und Organisationen dabei den Asphalt über ihnen aufzubrechen und neue Stufen nach oben zu erreichen und sich der darunter liegenden Basis gewiss zu sein. Aufzusteigen oder verschollene Stockwerke zu erkunden und einzurichten. An die Oberfläche brechen, gemütlich auf vielen Ebenen wohnen und durch Metaperspektive die Dinge von oben betrachten.

Wollt ihr euch durch den Asphalt zur Sonne bewegen und lernen von Stockwerk zu Stockwerk zu laufen? Ich stehe gern an eurer Seite!

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