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Autorenbildlukasjurewicz

Mobbing – Wenn der Alltag zum Spießrutenlauf wird

Mobbing hat viele verschiedene Namen: Bullying, Bossing, Staffing… Genau wie die Begrifflichkeit ist Mobbing immer ein schwer zu fassendes Phänomen: Ist es ein Scherz? Ist es Ein Missverständnis? Ist es vielleicht „nur“ ein Konflikt, der bearbeitet werden muss? Was angefangen hat als „kollegiale und scherzhafte Sticheleien“ ist ausgeartet und außer Kontrolle geraten?

Was passiert, wenn die Person nicht mehr ernst genommen wird, ausgegrenzt, obgleich die sachlichen Leistungen einwandfrei sind? Manche Menschen merken nicht, dass sie gemobbt werden, bis die Auswirkungen auch körperlich zu spüren sind. Es ist kein schönes Gefühl morgens schon zu wissen, dass der Tag voll ist von persönlichen Angriffen, Kompetenzanzweiflungen und Ausschluss. Doch wie weitreichend sind die Auswirkungen bei der betroffenen Person und im Umfeld? Wann wird Mobbing zum System?


Manch einer wird sich jetzt denken: „Not my circus, not my monkeys! Ich bin davon nicht betroffen, warum sollte ich mir da Gedanken darüber machen?“ Nun ja, es ist eine systemische und systematische Thematik, die meist sehr komplex ist. Selbst Betroffene können nur in wenigen Fällen herleiten woher die Ablehnung und Ausgrenzung ihrer Person her rührt. In einem System oder einer Kultur, in der willkürlich ein Mensch zum „Opfer“ (gemacht) wird, kann es prinzipiell jeden treffen.

Und zack, da steht man. Irgendwann. Als Opfer. Ob nun Vorgesetzte oder Mitarbeiter, häufig spielen Eigenschaften wie Inkompetenz, Feindseligkeit, Macht und Konkurrenz eine Rolle. Aber auch Neid, Angst, Eifersucht und Hass können Auslöser von Mobbing sein. Manchen Unternehmen tolerieren oder praktizieren so sogar eine Art „inoffizielle Personalarbeit“.

Es gibt in der Hinsicht nicht nur die Mobber und die Opfer. Es gibt auch die „neutralen Beobachter“. Menschen die zu dem Thema keine Position beziehen. Das wären jedoch die möglichen „Wegbegleiter“ um ein ausgewogenes Konfliktverhältnis zu schaffen. Die gemobbte Person nicht auszugrenzen und Punkte der Resilienz zu schaffen.


Entscheidend hier sind persönliche und zeitliche Aspekte:

  • Kritik ist kein Mobbing. Auch Kritik an der Person an sich ist menschlich. Da sich Konflikte selten nur auf der Sachebene bewegen sind persönliche Angriffe weder schön noch fair, können jedoch durch Klärung bewältigt werden. Friedmann Schulz von Thun hat hier zum Beispiel ein Kommunikationsmodell geschaffen, wie man Kritik auf eine menschenfreundliche Art und Weise weitergeben kann. Wird die Kompetenz einer Person jedoch permanent in Frage gestellt und das Ziel ist nicht konstruktive Kritik, sondern die Verunglimpfung der Person, sollte man auf diesen Umstand reagieren.

  • In der Interaktion bei Menschen entstehen Konflikte. Deren Lösung – auf welche Art und Weise – über einen gewissen Zeitraum gefunden wird. Ob durch „Aussitzen“ oder das Finden einer Lösung. Das heißt sie sind zeitlich begrenzt. Auch sind es meist fordernde Situationen, die jedoch zu einem Ende führen. Was passiert jedoch, wenn eine Partei an einer Konfliktlösung nicht interessiert ist und pointiert über lange Zeit gegen jemanden schießt? Was geschieht, wenn die Person permanent nicht mehr ernst genommen wird in ihrer Person und ihren Leistungen? Das kontinuierliche Angehen einer Person durch sachlich erscheinende Argumente, jedoch auf die Persönlichkeit abzielend? Steter Tropfen höhlt den Stein. In diesem Fall macht es mürbe und krank.

Mobbing Systeme etablieren sich auf verschiedenen Ebenen: Zwischenmenschlich, auf Systemebene (wie auch immer diese aussieht) und auf der intrapersönlichen Ebene. Der permanente Konflikt mit sich und der Umwelt kann krank machen. Burnout und ein verschwindendes Selbstwertgefühl sind nur zwei Aspekte der fatalen Auswirkungen. Siehst Du bei Dir oder anderen Anzeichen von Mobbing? Tue was dagegen!


Letztendlich möchte ich auch mein „Warum“ zu diesem Beitrag kundtun: Als Mensch, dessen Passion es ist Dinge zum Positiven zu verändern, weiß ich, dass ich bei manchen Dingen zusehen kann, oder sie – wenn es in einer Form für mich machbar ist – zu ändern vermag. Letztendlich kann jeder von uns positiv zur Entwicklung seines Umfeldes beitragen. Dies ist nur ein Teilaspekt.


Lasst uns also in eine bessere (Arbeits-)Welt bewegen.

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